Speedway – Motorräder mit Gegensätzen

In den meisten Motorsportarten kann ich nur gewinnen, wenn ich spät bremse. Beim Speedway kann, wer gewinnt, überhaupt nicht bremsen. Denn im Speedway gibt es keine Bremsen. Nur durch die Verdichtung der Einzylinder-Viertaktmotoren und das Driften des Hinterrades in der Kurve wird im Bahnsport, zu dem Speedway, Sand- und Grasbahnrennen gehören, verzögert.

Driften in der Kurve

Zweite Eigenheit: Speedwaymaschinen haben kein Getriebe und somit wird auch nicht geschaltet. Von der Kurbelwelle über eine Trockenkupplung auf das Hinterrad – fertig. In 3 Sekunden von 0 auf 100km/h.

Dritte Eigenheit: Die Motoren werden mit Methanol, reinem Alkohol, betrieben. Wichtiger Nebeneffekt für Umweltschützer – Methanol verbrennt nahezu schadstofffrei. Und da zur Schmierung biologisch abbaubares Öl auf pflanzlicher Basis verwendet wird, ist Speedway die umweltfreundlichste Motorsportart überhaupt!

Schräg, spektakulär, einzigartig und meisterlich.

Speedway kommt aus England. Nicht nur aus diesem Grund geht es nach links ab. Nein! Technisch einfach und logisch erklärt: da beim einlenken in die Linkskurve der Lenker nach rechts gewinkelt wird und somit die Gashand zum Körper kommt, kann ein genaueres dosieren des Gasdrehgriffes erfolgen.

Gashand am Koerper

Überholen darf man seine Konkurrenten hingegen links und rechts, je nachdem wo Platz ist und auch manchmal dort wo kein Platz mehr ist. Über die Sprintdistanz von 4 Runden, in den Kurven in vollem Slide, auf losem Untergrund und mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 90km/h treten 4 Piloten im Kampf Mann gegen Mann an. Diese nervenaufreibende Action auf Maschinen ohne Bremsen wiederholt sich pro Rennveranstaltung 20-mal. An manchen Tagen werden bis zu 40 „heats“ (die engl. Bezeichnung für Sprintrennen im Speedway) gestartet.

Rennregel

Das Rennen wird in 20 Rennläufen ausgetragen, „jeder gegen jeden“. Der Fahrer mit der höchsten Punktezahl gewinnt. Bei Punktegleichheit wird unter den ersten drei Plätzen ein Stechen gefahren. Es gibt dann noch einen Sonderlauf der besten 4 Fahrer um eine ansehnliche Prämie, oder beim Zeittraining wird auch manchmal die schnellste Runde honoriert.

Norbert Groegler

2 Reaktionen zu “Speedway – Motorräder mit Gegensätzen”

  1. Staubfresser

    Hallo Norbert,
    endlich eine Speedway Homepage auf der es auch interessante Hintergrundinfos gibt. Freue mich schon auf die Technik Serie. Weiter so!

  2. oliver hild

    hallo norbert,

    ich wollte dich mal fragen, ich möchte auch mit dem grassbahn rennen an fahngen. Aber ich weiss nicht wo ich anfangen soll hast du ein paar tips für mich!!!

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